Recycling: Naschtomatenbecher werden Pflanzenvermehrungsgefäße
Eigentlich war für diese Woche eine große Gartenaktion geplant. Aber seit Tagen ist es auch tagsüber richtig frisch und windig. Wir drehen zwar immer unsere Runden ums Dorf, aber keiner hat Lust, in der Erde zu buddeln. Deshalb vermehren wir jetzt unter dem Schutz der Ninjago-Helden im Haus unsere Zimmerpflanzen.
Und dazu verwenden wir Naschtomatenbecher. Es erleichtert mein Gewissen, wenn ich diese stabilen Plastikteile mit Deckel wenigstens noch für etwas anderes verwende, als dafür, ein halbes Pfund Tomätchen nach Hause zu transportieren. Oftmals ist es aber schwer, Tomaten ohne Verpackung zu finden. Deshalb muss ich da als Mama ab und an mal durch. Ich sammle die Becher natürlich, und recycle, wo immer möglich… und für die Stecklingsvermehrung eignen sie sich bestens. Durch den Deckel herrscht hohe Luftfeuchte rund um die abgeschnittenen Pflanzentriebe oder Blattteile, so dass sie auch ohne Wurzeln eine Weile gut überleben können, bis sie dann selber Wurzeln treiben, und zu vollständigen Pflanzen werden.
Das geht unterschiedlich gut bei den verschiedenen Pflanzen. Ich hab die „einfachen“ gewählt, die bei uns so rumstehen (komplizierte überleben unser Familienleben eh nicht):

Die linke Pflanze auf dem Bild ist ein Elefantenohr (Kalanchoe beharensis). Es kann aus Blattstücken neue, kleine Sprößlinge (Brutknospen) entwickeln und ist sehr genügsam mit Wasser.

Mittig auf dem Bild befindet sich ein Usambaraveilchen (Saintpaulia ionantha). Auch dieses bildet zuverlässig Brutknospen aus, wenn man Blattstücke in Erde steckt.

Meine Lieblings-Zimmerpflanze, der Bubikopf (Soleirolia soleirolii), befindet sich in dem „Minigarten“, den meine Tochter im letzten Jahr mit einer Freundin gestaltet hat, und der dringend einen „Verjüngungsschnitt“ brauchen würde. Nimmt man einzelne Pflanzentriebe des Bubikopfs und steckt sie in die Erde, wurzeln diese bei genügend Luftfeuchte sehr zuverlässig.

Was ist zu tun?
- Tomaten aufessen
- Becher mit Anzuchterde füllen
- Erde mit Wasser besprühen

4. Ernte der Pflanzenteile und schneiden der sukkulenten Blätter in Teilstücke

5. Pflanzenteile in die Erde drücken


Ein wohlwollendes Gespräch der Ninjagohelden mit den Pflanzenteilen fördert den Anwachsprozess!
6. Deckel drauf und an eine warme Stelle im Haus stellen. Junge Pflanzenteile ohne Wurzeln vertragen keine direkte Sonne! Gießen ist nicht nötig, da durch den Deckel die Luftfeuchte im Becher recht hoch bleibt. Der Bubikopf kann evtl. manchmal mit Wasser besprüht werden. Usambaraveilchen und Elefantenohr sind sehr trockentolerant. Die benötigen auf keinen Fall mehr Feuchtigkeit!

Wir halten Euch auf dem Laufenden, ob unsere Vermehrung gelingt. Für den Bubikopf können wir schon Erfolge aus dem letzten Jahr zeigen:
Seht hier den wilden Haarwuchs unserer „Klofrau“:

Vorsicht beim Gießen, da der Becher unten keine Löcher hat, um zu viel Wasser abzuleiten!
Aktuell ist die „Klofrau“ wertvoller denn je. Sie beschützt unsere „eiserne“ Reserveklopapierreserve!

Beschützerin der eisernen Klopapierreserve!
Bubikopf zeigt erste Wurzeln
Ca. 14 Tage nach der Stecklingsvermehrungsaktion können wir erste Erfolge zeigen: Der Bubikopf ist schon etwas angewurzelt und zeigt am Becherrand bereits erste Wurzeln:

Ansonsten tut sich noch nichts … wir sind weiter geduldig…
Ich persönlich bin ein großer Fan von der Klofrau. Und ich liebe das Wort „Reserveklopapierreserve“
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In der heutigen Zeit darf man auch zweimal „Reserve“ verwenden, wenn man von Klopapier spricht. 😉
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